Bis zu einer halben Million Sinti und Roma aus ganz Europa fielen dem nationalsozialistischen Völkermord zum Opfer. Erst langsam findet dieses Menschheitsverbrechen einen Platz in der Erinnerungskultur Deutschlands und der Evangelischen Kirche. Nach 2020 und 2022 laden wir zum dritten Mal zu einem zentralen Gedenkgottesdienst ein.
Im Berliner Tiergarten, nicht weit vom Berliner Dom, wurde vor zehn Jahren der Gedenkort für die von den Nationalsozialisten verfolgten Sinti und Roma eingeweiht. Es ist ein Ort des Schmerzes und der Anteilnahme, aber auch ein Ort der Aufklärung. Der Ort erinnert an die Geschichten von Roma und Romnja, von Jenischen und anderen Fahrenden aus ganz Europa, die von den Nationalsozialisten als «Zigeuner» verfolgt wurden. Sie wurden verschleppt, misshandelt, gewaltsam sterilisiert und schließlich planmäßig ermordet. Bis zu einer halben Million Roma aus ganz Europa fielen dem nationalsozialistischen Völkermord zum Opfer.
Es hat lange gedauert, bis dieser Völkermord einen Platz in der Erinnerungskultur unseres Landes und der Evangelischen Kirche fand. In den Jahren 2020 und 2022 fanden im Berliner Dom die ersten Gedenkgottesdienste für die ermordeten Sinti und Roma statt. Diese Tradition wollen wir 2023 fortsetzen.
Die Predigt hält Anne Gidion, Bevollmächtigte der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union. Im Anschluss an den Gottesdienst laden wir zu Musik und Gesprächen ein.
Es laden ein: Berliner Dom, der Landesrat deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg, der Zentralrat deutscher Sinti und Roma, Christian Staffa, Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche sowie Antisemitismusbeauftragter des Rates der EKD (Netzwerk Sinti, Roma und Kirchen).
Zeit: 29. Januar 2023 um 18:00 - 19:00
Ort: Berliner Dom, 10178 Berlin
Veranstalter: Evangelische Akademie zu Berlin, 030/203 55-0, eazb@eaberlin.de
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