Die Existenzphilosophie von Karl Jaspers (1883–1969) übte im 20. Jahrhundert einen großen Einfluss auf die Liberale Theologie insbesondere in der Schweiz aus. Aber auch in unserer Zeit lohnt sich für ein liberales Christentum die Auseinandersetzung mit den Gedanken dieses Philosophen.
Dass Jaspers unerledigte Anfragen hinterlassen hat, die zur Bearbeitung und weiteren Reflexion herausfordern, lassen die folgende Sätze aus seiner Feder erkennen: «Wenn die christliche Offenbarung für die einzig wahre gehalten wird; wenn die Offenbarung in der Kirche, im Dogma verkündigt wird; wenn man glaubt, dass Gott sein Volk auserwählt habe, erst als die Juden, dann als die christlichen Kirchen; wenn man meint, dass diese Wahrheit die einzige ist, die der ganzen Menschheit zugehöre, die verkündigt werden müsse, und der die ganze Menschheit einst folgen werde; wenn man das auf Grund der Verheißung für gewiss hält; wenn man meint, Gott sei in Jesus Mensch geworden und heiße dann Christus – so muss ich sagen: all das glaube ich nicht. […] Und trotzdem behaupte ich, dass ich ein guter Protestant bin im einzigen Sinne des Wortes.»
Die Tagung wird zum einen danach fragen, was es mit dem «philosophischen Glauben» auf sich hat. Zum anderen werden wir uns in Anknüpfung und Widerspruch zur Jasperschen Philosophie mit zentralen Fragen des christlichen Glaubens in heutiger Verantwortung beschäftigen.
Zu dieser Tagung laden wir Sie herzlich ein!
Zeit: 29. September 2023 um 18:00 - 1. Oktober 2023 um 13:30
Ort: Ev. Tagungsstätte Hofgeismar, Gesundbrunnen 8, 34369 Hofgeismar
Veranstalter: Evangelische Akademie Hofgeismar, claudia.bochum@ekkw.de
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