Die Schweizer Bürgerinnen und Bürger haben im Jahr 2016 der Initiative zur Einführung eines Grundeinkommens von 2.500 Franken im Monat eine Absage erteilt. Zugleich steigt aber die Zahl führender Manager in Deutschland, die ein solches Bürgergeld – in unterschiedlicher Höhe – fordern.
Ihr Argument ist, dass unser Sozialstaat vor dem Hintergrund der Digitalisierung und der steigenden Ungleichheit auf neue Fundamente gestellt werden müsse. Da Arbeit zunehmend durch vernetzte Maschinen ersetzt wird, mache es keinen Sinn, vor allem Einkommen aus Arbeit zu besteuern, Gewinne vor allem aus der Digitalwirtschaft und aus Finanzanlagen dagegen zu schonen. Zugleich steht zur Diskussion, ob man soziale Gerechtigkeit auch mit mehr Freiheitsgraden und weniger Kontrolle denken kann oder ob das möglicherweise eine Sackgasse wäre.
Wenn menschliche Arbeit ein anderes Gesicht und eine andere gesellschaftliche Bedeutung erhalten wird, muss das Sozialsystem dem Rechnung tragen. Zugleich brauchen Menschen aber auch materielle Anreize, sich an der Schaffung gesellschaftlicher Werte zu beteiligen. Wie muss sich der Wohlfahrtsstaat des 21. Jahrhunderts ändern?
Zeit: 16. Oktober 2017 um 9:30 - 18:00
Ort: Französische Friedrichstadtkirche, 10117 Berlin
Veranstalter: Evangelische Akademie zu Berlin, 030/203 55-0, eazb@eaberlin.de
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