Nicht nur im Blick auf die aktuelle Lage in Afghanistan stellt sich die Frage, ob und unter welchen Bedingungen ziviles Konfliktmanagement gänzlich an die Stelle (begrenzten) militärischen Eingreifens treten müsse. Was kann zivile Konfliktbearbeitung leisten und was nicht? Wo sind zivile Handlungsmöglichkeiten eingeschränkt? Wir nehmen das Ende der Amtszeit von Direktor Renke Brahms als EKD-Friedensbeauftragter zum Anlass, (selbst-)kritisch zu diskutieren, was aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre gelernt werden muss.
«Zivile Konfliktbearbeitung kann … nur dann gelingen, wenn sie nicht in erster Linie als Reparaturaufgabe verstanden wird, sondern als vorrangiges Handlungsprinzip und als Querschnittsaufgabe.» So formuliert die EKD-Friedensdenkschrift von 2007 ausgehend vom friedensethischen Leitbild des Gerechten Friedens die zentrale programmatische und politische Forderung nach Vorrang und Ausbau der zivilen Konfliktbearbeitung. Gleichzeitig sind Ad-hoc-Krisenreaktionen zum Dauerstress für Außen- und Sicherheitspolitik, für Friedensförderung und Entwicklungszusammenarbeit geworden. Die friedensethischen wie auch die politisch strategischen Diskurse stehen zunehmend vor neuen Anforderungen. Mit Expert*innen und mit Ihnen wollen wir darüber diskutieren, was diese Entwicklungen konkret bedeuten und welche Instrumentarien und Strukturen angepasst und verbessert werden können.
Zeit: 26. Oktober 2021 um 17:00 - 20:30
Veranstalter: Evangelische Akademie zu Berlin, 030/203 55-0, eazb@eaberlin.de
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