Es scheint sich nichts zu ändern: Wann immer die Auseinandersetzung über Gewaltkonflikte und die Bewertung militärischer Interventionen eskaliert, kommt verlässlich die Rede auf den Hiat zwischen Moral und Interesse, zwischen politischem Idealismus und Realismus. Während die einen im Blick auf die jeweilig gegebenen «realen» Verhältnisse, bedauernd oder nüchtern und kalt, zu harten Reaktionen aufrufen, warnen andere vor dem Rückfall in die «Logik der Gewalt». Auch über einen unaufhebbaren Konflikt zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik wird dann oft erstaunlich selbstgewiss und heftig gestritten.
Aber woran liegt das? Und wie wäre in unserer von gewaltträchtigen Konflikten durchzogenen Welt die «Arbeit am gerechten Frieden» nachhaltig voranzubringen? Welche Aufgabe, welche Rolle kommt dabei einer durch empirische Forschung geerdeten, Realitäts- wie Möglichkeitssinn gleichwertig verpflichteten friedensethischen Reflexion zu?
Diese Fragen begleiteten durchgängig auch die Autorinnen und Autoren im Handbuch Friedensethik (hrsg. von Ines-Jacqueline Werkner und Klaus Ebeling) bei der Erarbeitung ihrer Beiträge. Uns erscheint es deshalb naheliegend und zugleich bedrängend geboten, sie im Rahmen der Präsentation des beinahe 1000 Seiten umfassenden Werkes grundsätzlich und mit aktuellem Bezug auf die humanitäre Katastrophe in Syrien differenziert zu erwägen.
Zeit: 27. März 2017 um 15:30 - 17:30
Veranstalter: Evangelische Akademie zu Berlin, 030/203 55-0, eazb@eaberlin.de
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