Das Recht als Familie zusammenzuleben ist grund- und menschenrechtlich verbrieft. Familie ist identitätsstiftend, kann Sicherheit und Stabilität geben, was für eine gute Integration wichtig ist. Jedoch ist es vielen Flüchtlingen aufgrund der rechtlichen und tatsächlichen Bedingungen oft für lange Zeit nicht möglich, ihre Familie im Wege der Familienzusammenführung zu sich zu holen. Durch Gesetzesänderungen hat sich die Situation für Flüchtlinge nicht nur aus Syrien nochmals verschärft und bleiben Familien über Jahre getrennt. Was unter Familienzusammenführung zu verstehen ist – die rechtlichen Grundlagen und aktuellen Schwierigkeiten – ist Thema dieser Veranstaltung. In verschiedenen Workshops wird der Frage nachgegangen, was Familientrennung gerade in Fluchtsituationen für Auswirkungen haben kann, welche rechtlichen und tatsächlichen Möglichkeiten bestehen und wie sich die Situation bei minderjährigen Flüchtlingen darstellt, die ihre Eltern und Geschwister nachholen wollen. Vormittags geht es um grundlegende rechtliche und aktuelle Fragen zur Familienzusammenführung von Geflüchteten: Michael Ton, Jurist, Deutsches Rotes Kreuz -Suchdienst, Erfahrungsbericht, Volker Maria Hügel, Projekt Q-Qualifizierung der Flüchtlingsarbeit. Am Nachmittag wird in Arbeitsgruppen das Thema Familienzusammenführung auf unterschiedliche Weise vertieft: AG 1: Aktuelle tatsächliche Situation und Schwierigkeiten, Judith Baginski, Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW (MKFFI NRW), Düsseldorf, Dennis Giehmann, Diakoniewerk Duisburg GmbH, Duisburg, AG 2: Familienzusammenführung aus psychosozialer Sicht, Dr. Dima Zito, Carina Heyde, PSZ Düsseldorf, AG 3: Familienzusammenführung zu Minderjährigen – besondere Voraussetzungen und Schwierigkeiten, Torsten Gumbrecht, Bundesfachverband UMFs/Sandra Kirchner, Jugendamt Wuppertal. Die Veranstaltung findet statt im Rahmen der Bonner Buchmesse Migration, deren Eröffnungsveranstaltung sich am selben Abend anschließt. Sie richtet sich an alle ehren- und hauptamtlich mit der Thematik befassten Personen sowie an alle am Thema Interessierte.
Zeit: 23. November 2017 um 11:00 - 16:30
Veranstalter: Evangelische Akademie im Rheinland, info@akademie.ekir.de
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