Das Kirchenasyl ist derzeit von massiven Veränderungen betroffen: Trotz mündlicher Bekenntnisse von Innenministerium und BAMF zum Kirchenasyl werden die Rahmenbedingungen weiter verschärft und die im Verfahren vorgetragenen individuellen Härten im Regelfall als unzureichend für einen Selbsteintritt negiert. Gleichzeitig wird der Zugang von Geflüchteten in zivilgesellschaftliche und kirchliche Hilfestrukturen durch die Unterbringung in Landesunterkünften massiv erschwert. Überstellung und Abschiebung sollen schnell und ungehindert ablaufen. Ungeachtet dieser Widernisse entscheiden sich nach wie vor zahlreiche Kirchengemeinden dazu, Menschen Schutz zu gewähren und führen das Kirchenasyl im Sinne der Betroffenen zu einem positiven Ende.
Der Fachtag will Hilfestellung und Orientierung geben, wie Kirche, Beratungsstellen und Zivilgesellschaft trotz widriger Umstände weiterhin für Menschen in Not durch die Gewährung von Kirchenasyl eintreten können. Er richtet sich gleichermaßen an Mitarbeitende aus Gemeinden und Beratungsstellen, Rechtsanwälte oder Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe. Dabei werden im Plenum und in Arbeitsgruppen Themen für «Einsteiger» und «Fortgeschrittene» diskutiert und die Möglichkeit geboten, aktuelle Informationen zu erhalten, Fragen an Fachleute zu stellen und sich über die Zukunft des Kirchenasyls auszutauschen.
Referenten u. a. Helge Hohmann, Marion Kuhn-Ziemann, Benedikt Kern, Joachim Poggenklas
Zeit: 21. März 2020 um 9:30 - 17:00
Veranstalter: Evangelische Akademie Villigst, info@kircheundgesellschaft.de
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