Einstürzende Textilfabriken, Kinder- und Zwangsarbeit auf Plantagen, Zerstörung von Lebensgrundlagen im Rohstoffabbau: Menschenrechtsverstöße und Umweltzerstörung durch Unternehmensaktivitäten sind keine Ausnahme – auch in den weltweiten Lieferketten deutscher Unternehmen. Durch die Corona-Pandemie zeigt sich dazu in besonderer Weise, wie bedeutsam Transparenz und Verantwortungsübernahme in Lieferketten sind. Appelle an das freiwillige Engagement von Unternehmen konnten das Gros von Herausforderungen für Mensch und Umwelt bislang nicht lösen. In der Bundesregierung wird daher über ein Lieferkettengesetz diskutiert. Ein solches Gesetz würde Unternehmen verbindlich verpflichten, Menschenrechte in ihren Lieferketten und Auslandsgeschäften zu achten. Die Debatte darum ist kontrovers: Zivilgesellschaftliche Organisationen sehen im Gesetz eine große Chance, Menschenrechte und Umweltschutz vor Profitinteressen zu stellen, große Wirtschaftsverbände laufen Sturm gegen zusätzliche Auflagen für Betriebe, während eine wachsende Zahl von Einzelunternehmen verbindliche Regeln als Grundlage für mehr Engagement einfordert.
Eva-Maria Reinwald, Fachpromotorin für Globale Wirtschaft und Menschenrechte von SÜDWIND e. V. gibt Einblicke in den Stand der aktuellen politischen Debatte, in Streitpunkte und Forderungen der Zivilgesellschaft.
Zeit: 22. September 2020 um 19:00 - 21:15
Veranstalter: Evangelische Akademie im Rheinland, info@akademie.ekir.de
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