Können wir Dorothee Sölle (1929-2003) als «feministische Sympathisantin Gottes» bezeichnen? Die Initiatorin des Kölner Politischen Nachtgebets (1968-1972) war eine Kämpferin für Frieden, Menschenrechte und Geschlechtergerechtigkeit. Zugleich vertrat sie eine «diesseitige» Theologie, immer auf die Freiheit fokussiert, die sie – anders als Martin Luther – vor allem als politische Freiheit von Christenmenschen verstand. Sölle war eine Dichterin und Sprachkünstlerin von Rang, lebte ein Leben in der Lyrik, die ihr theologische Dimensionen jenseits von Mythos und Wissenschaft erschloss. Befreundet mit Luise Schottroff, füllte sie viele Jahre lang die Hallen des Deutschen Evangelischen Kirchentages, lehrte auch an Universitäten, was leidenschaftlich friedensbewegt und international vernetzt. «Wann werden wir sichtbar in einer gerechten Welt, die niemanden von der Wahrheitsfindung ausschließt und ausplündert?», fragte sie. 20 Jahre nach ihrem frühen Tod wollen wir an sie erinnern.
Zeit: 20. März 2023 um 18:00 - 20:30
Ort: Evangelische Akademie Frankfurt, Römerberg 9, 60311 Frankfurt/M.
Veranstalter: Evangelische Akademie Frankfurt, office@evangelische-akademie.de
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