Im zweiten Abschnitt der Workshop-Reihe «Digitale Strategien für Kirchengemeinden» gibt es was für die Ohren. Während das im ersten Abschnitt vorgestellte Social-Media-Portal Instagram vor allem durch gute, lebendige oder ungewöhnliche Bilder und Videos Aufmerksamkeit weckt, konzentrieren sich Podcasts auf Stimme, Inhalt, Atmosphäre., Podcasts sind Wortangebote, Audiodateien, die zumeist übers Smartphone und zu beliebiger Zeit abgerufen werden können. Ob zuhause auf dem Sofa oder beim Bügeln, beim Bahnfahren oder beim Sport – sie passen sich gut in den Tagesablauf ein und können auch «nebenbei» gehört werden. Ob Dialog oder Vortrag – Podcasts sind häufig «Tiefenbohrungen», neben kurzen Clips sind Formate von 60 Minuten und mehr durchaus üblich. Man findet sie auf Audioplattformen wie Spotify oder in Apps oder direkt auf einer Webseite und meist als Serie, die man abonnieren kann.
Mitte der 2000er Jahre gestartet, haben sie seither eine beachtliche Karriere gemacht. Aktuell hören 19 Prozent der deutschen Bevölkerung über 14 Jahren zumindest gelegentlich einen Podcast, immerhin noch 12 Prozent mindestens einmal wöchentlich. Die Hörerschaft ist jung: Die meisten Fans hat dieses Audioangebot in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen. Rund ein Viertel von ihnen hört Podcasts regelmäßig, in der Altersgruppe der 50- bis 69-Jährigen sind es nur 8 Prozent, aber steigend.
Damit lassen sich mit Podcast-Angeboten genauso wie mit Instagram aktuell vor allem jüngere Menschen erreichen. Unterschiede könnte es bei den Interessenslagen geben. Unterhaltung, Nachrichten und Wissenschaft sind die Themen, die im Podcast-Angebot besonderes Interesse finden. Die Kanzlerin, Jan Böhmermann oder jetzt in der Corona-Krise der Podcast mit den Virologen Christian Drosten und Sandra Ciesek sind bekannte Beispiele. Podcasts zu den Themen Glaube und Religion sind mit 10 Prozent eher wenig nachgefragt.
Bei einer Umfrage im Kirchenkreis An Sieg und Rhein wurde in diesem Jahr oft der Wunsch geäußert, Tipps für eine gute Podcast-Strategie zu bekommen. Diesem Wunsch tragen die drei Bonner Kirchenkreise und die Evangelische Akademie im Rheinland nun mit dieser Workshop-Reihe Rechnung. Alle Kirchengemeinden und kirchlich Engagierte, die einen Podcast initiieren möchten oder ein bestehendes Angebot weiterentwickeln möchten, laden wir herzlich dazu ein.
1. Workshop, Dienstag, 17. November 2020, 19:00 - 21:00 Uhr, Einführung mit dem Hörfunk-Produzenten und Journalisten Kai Rüsberg, Wie wird man selbst zum Podcastmacher/in? Welche Technik braucht man dazu und wie sollte das Studio aussehen? Was kostet das alles und muss ich erst teure Technik einkaufen, bevor ich starte?
Wie geht es weiter, wenn ich die Technik geklärt habe? Welche Themen eignen sich und welches Publikum kann ich erreichen? Wie könnte ich die Sendung konzipieren und wie lang ist ein guter Podcast? Wie häufig sollte der Podcast erscheinen und wo wird er veröffentlicht, damit ihn andere finden?
Das wird in diesem Auftaktseminar mit dem Hörfunk-Produzenten und Journalisten Kai Rüsberg gezeigt und zugeschnitten auf Eure Bedürfnisse diskutiert.
Zur Person: Kai Rüsberg arbeitet für WDR Hörfunk und Fernsehen und für den Deutschlandfunk, vor allem zu Themen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Medien. Darüber hinaus ist er freier Audio- und Videoproduzent, Reportage-Fotograf und Dozent in der Weiterbildung, mit den Schwerpunkten Mobiler Journalismus, Virtuelle Realität und Podcast. Er ist Initiator und Betreiber des Innovations-Netzwerks für Medienberufe MediaLab.NRW und lehrt als Privatdozent an der Westfälischen Hochschule für Kommunikationspolitik im Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen.
Mehr Informationen auf seiner Website: Ruhrnalist.de
Auf Twitter findet man Kai Rüsberg unter: @Ruhrnalist
Um den Workshop gut vorbereiten zu können, schreiben Sie uns bitte Antworten zu den folgenden Fragen in Ihre Mail:
Aus welcher Gemeinde kommen Sie?
Haben Sie bereits Erfahrungen mit Podcasts?
Möchten Sie einen Podcast beginnen?
– als Person?, – als Institution?
Zeit: 17. November 2020 um 19:00 - 21:00
Veranstalter: Evangelische Akademie im Rheinland, info@akademie.ekir.de
Zur Veranstaltung bei der Akademie