Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg
Filmmatinée zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust
Die Bewegung «Weiße Rose» und die Geschwister Scholl sind zum Inbegriff der Widerstandsbewegung gegen den Nationalsozialismus geworden. Doch an dieser waren weit mehr junge Menschen beteiligt als bekannt, denn in den Täterprotokollen kommen ihre Aktionen nicht vor.
Die 2012 verstorbene Regisseurin Katrin Seybold hat in ihrem filmischen Werk stets die Schicksale von Widerständigen aufgespürt und so die Vergangenheit erlebbar und greifbar gemacht. Die Widerständigen zu Wort kommen zu lassen war ein Anspruch, der Seybolds gesamtes filmisches Schaffen bestimmte. Der Nationalsozialismus und der Widerstand gegen ihn waren ihre zentralen Themen, stets suchte sie Zeitzeugen auf, um Geschichte in all ihren Facetten lebendig zu machen.
So auch die Geschichte der Widerstandsbewegung «Die Weiße Rose», die nach der Hinrichtung der Geschwister Scholl und ihres Freundes Christoph Probst weiter fortbestand. Weit mehr junge Frauen und Männer waren an den Flugblattaktionen beteiligt, setzten ihr Leben im Kampf gegen das NS-Regime aufs Spiel und betrachteten ihren Einsatz als Selbstverständlichkeit. Vor Katrin Seybolds konzentrierter Kamera kommen sie ausführlich zu Wort. Ihre Erinnerungen vergegenwärtigen eine Welt, in der die Menschenrechte außer Kraft gesetzt und die Menschlichkeit verloren gegangen war.
«Die Filme, die ich mache, müssen gemacht werden, denn wenn die Menschen tot sind, sind sie tot, dann haben wir nur noch die Gestapo-Protokolle, die Protokolle der Täter, das geht doch nicht.» Dieses Zitat Katrin Seybolds steht am Anfang des Films, den ihre langjährige Freundin und Kollegin Ula Stöckl 2015 vollendete. Die Akademie und das Cine k zeigen den beeindruckenden Film am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust.
Zeit: 29. Januar 2017 um 11:15 - 18:00
Veranstalter: Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, 0441/770 14 31, akademie@kirche-oldenburg.de
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