Die deutsche Gesellschaft bleibt in Blick auf die grundständige Internationalisierung der Bezugsräume und deren Folgen in der Breite unvorbereitet. Die mutige Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit den Themen der Nachhaltigen Entwicklung und möglicher Konsequenzen für den Alltag findet nicht ausreichend statt. Die bisherige Kommunikationsarbeit scheitert regelmäßig an psychologischen, sozialen, kulturellen Barrieren und am Gegensatz von kurzfristigen Interessen und langfristigen Notwendigkeiten. Dazu kommt erschwerend, dass die Welt außerhalb von Deutschland zunehmend als Bedrohung wahrgenommen wird, der mit Abschottung entgegen getreten werden soll.
Die Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs: Social Development Goals) setzen den Rahmen für die notwendige Veränderung auch der deutschen Gesellschaft. Ein Beispiel ist das Thema «Armut». Armut bewirkt Angst und die Wahrnehmung der Welt als Bedrohung für die eigene Lebensplanung. Das Erleben sozialen Abstiegs in der Heimat steht der Einsicht zu einer Änderung/Infragestellung des eigenen Verhaltens entgegen. Die «kolonialen Albträume» bleiben nicht nur außerhalb Europas spürbar, sondern begegnen uns in deutschen Kommunen in Form von Migration, Klimawandel und der Suche nach gleichwertigen Lebensbedingungen.
Die Transformation unserer Gesellschaft gelingt nur mit den Bürgerinnen und Bürgern. Wir arbeiten daran, die Barrieren sichtbar zu machen und die kurzfristigen und langfristigen Themen miteinander zu verzahnen.
Heinz-Joachim Lohmann, Evangelische Akademie zu Berlin
Detlev Groß, Ministerium der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, Potsdam
Zeit: 12. Dezember 2019 um 9:30 - 13. Dezember 2019 um 14:00
Ort: Hotel Dietrich-Bonhoeffer-Haus, 10117 Berlin
Veranstalter: Evangelische Akademie zu Berlin, 030/203 55-0, eazb@eaberlin.de
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