Im Anschluss an den Vortrag «Die politischen Dimensionen des Islam, 02. Mai 2019» geht es diesmal vor allem um die aktuellen Herausforderungen des sogenannten Islamismus oder Salafismus. Dieser hatte ursprünglich ganz andere Ziele und suchte im frühen 19. Jahundert einen Anschluss an die Moderne. Zu einer ersten Radikalisierung kam es im Kampf gegen die Briten beim Mahdi-Aufstand. Spätere Versprechen einer Entlassung in die Freiheit nach erfolgreichem Kampf gegen das Osmanische Reich wurden gebrochen. Im Zweiten Weltkrieg zeigten die Araber wenig Interesse gegen Hitler zu kämpfen. Danach wurden alle zügig in die Unabhängigkeit entlassen. Versuche, mit einem arabischen Nationalismus (Panarabismus) überregional Bedeutung zu erringen, scheiterten an dem Widerstand Israels und des Westens. Erst Zusammenschlüsse wie die Arabische Liga oder die Konferenz islamischer Staaten haben zu einer regionalen Verständigung geführt. Bereits während des Afghanistankrieges gegen die Sowjetunion und später während der Golfkriege übertrug sich das antireligiöse Feindbild der UdSSR auf das Feindbild einer gottlosen USA und gipfelte in der Bildung des Netzwerks Al-Kaida. Dessen weitgehende Zerschlagung und die anschließende Herausbildung des sogenannten Islamischen Staates. Doch es besteht ein Unterschied zwischen dem Glaubens- und dem Kultursystem auf der einen Seite und dem politischen Extremismus auf der anderen Seite.
Zeit: 16. Juli 2019 um 19:00
Veranstalter: Evangelische Akademie im Rheinland, info@akademie.ekir.de
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