Der öffentliche Umgang mit der langjährigen Diskriminierung von Vorfahren mit dem schwarzen und grünen Winkel birgt Herausforderungen. Über 75 Jahre lang wurden Opfer des Nazi-Regimes ignoriert und als "zu Recht" in Konzentrationslagern gesehen. Familien schwiegen oft schamvoll anstatt ehrend zu erinnern. Am 13. Februar 2020 erkannte der Bundestag einstimmig an, dass niemand, auch nicht diejenigen mit dem schwarzen und grünen Winkel, zu Recht im KZ war. Dies führte zu einem Bedürfnis der Nachkommen, das Familiengedächtnis zu reaktivieren, individuelle Recherchen durchzuführen und sich mit vergleichbaren Geschichten auszutauschen.
Die Tagung reflektiert die Entwicklung seit dieser wegweisenden Entscheidung. Teilnehmende aus Deutschland und Österreich berichten über ihre Erfahrungen und den Umgang mit öffentlichen Diskursen. Einige fanden Genugtuung in der Anerkennung ihrer Vorfahren, während andere Kritik und Unverständnis erfuhren. Die Tagung bietet einen geschützten Raum für Selbstreflexion und die Entwicklung von Strategien, wie Einzelpersonen oder Gruppen sich im öffentlichen Raum zu diesem sensiblen Thema positionieren können.
Zeit: 9. März um 13:30 - 10. März um 13:30
Ort: Evang. Tagungsstätte Hofgeismar, 34369, Hofgeismar,
Veranstalter: Evangelische Akademie Hofgeismar, claudia.bochum@ekkw.de
Zur Veranstaltung bei der Akademie