Im Jahre 1535 verlagerte der Halberstädter Priester, Notar und Humanist Andreas Gronewalt einen großen Teil seiner Privatbibliothek nach Goslar. Darin befinden sich zahlreiche Werke aus dem 15. Jahrhundert, vor allem aber Schriften der frühen Reformationszeit. Der Bestand wurde in den vergangenen Jahren erstmals intensiv erforscht. Die handschriftlichen Eintragungen lassen das Ringen des Besitzers mit den Anschauungen Luthers und anderer Reformatoren erkennen. Gronewalt, in dessen Bänden sich versteckt auch ein bisher unbekanntes Werbeplakat für den Peterskirchen-Ablass befand, wird in seinen vielfältigen Beziehungen zwischen Erzbischof Albrecht von Brandenburg und den Wittenberger Reformatoren erkennbar. Er repräsentiert den wenig erforschten Typus interkonfessioneller Existenz im 16. Jahrhundert. Die Bände aus Goslarer Provenienz spiegeln darüber hinaus das Schicksal der Klöster und des Goslarer «Domes» in den Zeiten des Umbruchs. Zahlreiche Abbildungen werden das Vorgetragene veranschaulichen.
Zeit: 25. Oktober 2017 um 19:00 - 21:00
Veranstalter: Evangelische Akademie Abt Jerusalem Braunschweig, 0531/120 54-0, sekretariat.thz@lk-bs.de
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