Die Kurden haben zuletzt maßgeblich zum Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) beigetragen. Doch wer sind die Kurden eigentlich, woher kommen sie und welche Perspektiven haben sie?
Die Kurden gelten als weltweit größte Volksgruppe ohne eigenen Staat. Ihr Siedlungsgebiet, das sich über die Türkei, Syrien, Irak und Iran erstreckt, wird als Kurdistan bezeichnet. Schätzungen zufolge leben in diesen Gebieten zwischen 40-45 Millionen Kurden. Darüber hinaus existieren kleinere Gruppen insbesondere auch im Libanon, Armenien, Aserbeidschan und anderen ehemaligen GUS-Staaten. Die kurdische Sprache mit verschiedenen Dialekten gehört zu den indoeuropäischen Sprachen, und zwar zum nordwestlichen Zweig der iranischen Sprachen.
Bei den Kurden sind verschiedene religiöse Bekenntnisse vertreten. Bereits im Osmanischen und im Persischen Reich gab es bedeutende kurdische Fürstentümer. Doch erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich eine moderne kurdische Nationalbewegung. Bis heute ist den Kurden jedoch ein eigener Staat verwehrt worden. Ihre Bereitschaft, für ihre Selbstbestimmung zu kämpfen, hat sie in der Geschichte immer wieder zwischen die Fronten geraten lassen. Die Grenzziehung zwischen den Nachfolgestaaten des Osmanischen Reichs folgte primär den Machtinteressen der damaligen Groß- und Kolonialmächte. Die Siedlungsgebiete der Kurden wurden so unter mehreren neugeschaffenen Staaten aufgeteilt. Die neuen Grenzen unterbrachen bestehende familiäre und wirtschaftliche Bindungen.
Die Veranstaltung soll im Einzelnen Aufschluss über ihre Geschichte, den Ursprung des «Kurdenkonfliktes» und die aktuelle Lage in den Kurdengebieten geben. Beleuchtet werden soll auch die Situation kurdischer Migranten in Deutschland und die deutsche Kurdenpolitik.
Zeit: 4. Mai 2019 um 10:00 - 18:00
Veranstalter: Evangelische Akademie im Rheinland, info@akademie.ekir.de
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