Wie begegnen wir schwerkranken Menschen? Welche gesellschaftlichen Bilder und Befunde prägen unsere Sicht auf die letzte Lebensphase? Wie wollen wir sterben?
Im ersten Teil der Tagung wird entfaltet, wie ein Sterben unter würdigen Bedingungen realisiert werden kann. Existenzphilosophische Zugänge, die Konzepte der Diversität und der Letztverlässlichkeit am Lebensende markieren Meilensteine auf dem Weg hin zu einer zivilgesellschaftlich verankerten Sorgekultur.
Im zweiten Teil wird der Fokus auf Aspekte gelegt, die im gesellschaftlich-politischen Diskurs zu Fragen einer bedürfnisorientierten Gesundheits-, Alten- und Hospizpolitik oft vernachlässigt werden. Wie lässt sich Scham, das Aschenputtel unter den Emotionen, historisch-sozial in der deutschen Gesellschaft verorten und welche Bedeutung kommt der Auseinandersetzung damit zu? Wie können pflegende Angehörige als zunehmend unverzichtbare Garanten zivilgesellschaftlicher Sorgestrukturen mit ihren eigenen Bedürfnissen respektiert und wertgeschätzt werden? Und was ist, unter dem Aspekt der Autonomie am Lebensende, ethisch geboten und abzuwägen, wenn es um Tun und Unterlassen geht?
Der dritte Teil widmet sich der aktuellen Debatte um den assistierten Suizid. Welche Erfahrungen aus den letzten vier Jahren gilt es – auch angesichts höchstrichterlicher Urteile – zu respektieren und ethisch ebenso wie juristisch abzuwägen?
In Vorträgen, Diskussionen, Arbeitsgruppen und Workshops werden all diese Themen bearbeitet. Dazu laden wir haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen im Gesundheits- und Sozialwesen, in der Hospiz- und Palliativarbeit, in Verbänden, Initiativen und (Kirchen)gemeinden sowie Interessierte zur Teilnahme und zum Diskurs sein.
Zeit: 31. Januar 2020 um 16:00 - 2. Februar 2020 um 15:00
Veranstalter: Evangelische Akademie Villigst, info@kircheundgesellschaft.de
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