Deutschland und Polen sind unmittelbare Nachbarn. Es verbindet die beiden Länder eine enge Partnerschaft. Doch bei aller erzielten Annäherung während der vergangenen drei Jahrzehnte bleibt das Verhältnis spannungsreich – Konflikte und eine gegenseitige Entfremdung stellen es auf die Probe. Besonders deutlich tritt dies hervor, seitdem Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt. Durch die militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine sieht Polen sich in seiner eigenen Sicherheit bedroht und fordert eine stärkere militärische Unterstützung der Ukraine durch Deutschland. Unstimmigkeiten gibt es auch in einer Reihe weiterer europapolitischer Fragen, etwa auf dem Gebiet der Rechtsstaatlichkeit. Besonders scharf werden die Töne, wenn es um die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit geht, und dem Unrecht, das Polen während des Zweiten Weltkriegs durch Deutschland angetan wurde. Polen erhebt gegenüber Deutschland Reparationsforderungen, als materielle Kompensation für die Verwüstung und das Leid, das Deutschland dem östlichen Nachbarn und seiner Bevölkerung seinerzeit zugefügt hat – was die Bundesregierung aus rechtlichen Gründen jedoch ablehnt. Vor welchen Aufgaben stehen die deutsch-polnischen Beziehungen im Jahr der Parlamentswahlen in Polen? Vor welchen Herausforderungen steht das deutsch-polnische Verhältnis angesichts des russischen Kriegs gegen die Ukraine? Wie lässt sich in gemeinsamer Verantwortung für eine friedliche Zukunft in Europa die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen verbessern?
Grundlage für die Diskussion ist das aktuelle Buch «Feinde, Fremde, Freunde. Polen und die Deutschen» von Botschafter a. D. Rolf Nikel.
Zeit: 7. März 2023 um 19:00 - 21:00
Ort: Evangelische Akademie Frankfurt, Römerberg 9, 60311 Frankfurt/M.
Veranstalter: Evangelische Akademie Frankfurt, office@evangelische-akademie.de
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