ABGESAGT
Die Bearbeitung der NS-Geschichte in der Bundesrepublik verlief in Schüben konflikthaft und mit großen Diskussionen. Anlässe dieser wohl notwendig mühsamen Formen der Näherungen an die abgründigen deutschen Zeiten von Völkermord und Vernichtungskrieg waren nicht selten Skandale oder weitreichende Impulse aus Kultur oder Politik. Hannes Heer, Ausstellungsmacher der ersten Wehrmachtsausstellung und streitbarer Zeitzeuge vieler dieser Debatten, präsentiert sie an sechs Sonntagen jeweils um 11.00 Uhr mit Filmmaterial aus diesen Tagen. Weiterer Termin: 21. Juni 2020
Günter Grass trug mit seiner Novelle «Im Krebsgang» 2002 zur veränderten Selbstwahrnehmung der Deutschen als Volk der Opfer bei. 2006 bekannte er, im Krieg der in Nürnberg als «verbrecherische Organisation3 verurteilten Waffen-SS angehört zu haben. Schließlich präsentierte er 2008 mit der Erfindung von 6 Millionen «liquidierter» deutscher Kriegsgefangener und 2012 mit der These, Israel bereite mit dem Angriffsplan gegen die iranischen Atomanlagen einen «neuen Holocaust» vor, eine Gegenrechnung zur deutschen Schuld. Für Grass waren die Deutschen jetzt mit den ehemaligen Gegnern im Zweiten Weltkrieg quitt.
Zeit: 24. Mai 2020 um 11:00 - 14:00
Ort: Urania Berlin e. V., 10787 Berlin
Veranstalter: Evangelische Akademie zu Berlin, 030/203 55-0, eazb@eaberlin.de
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