Karl Marx hatte ein durchaus widersprüchliches Verhältnis zur geschichtlichen Rolle Luthers. Einerseits war Luther für Marx der Verräter an den aufständischen Bauern, die sich in mehreren Aufständen bis 1525 gewaltsam gegen Unrecht und Ausbeutung durch die adeligen Feudalherren erhoben. Andererseits gefiel dem vor 200 Jahren in Trier geborenen Protestanten Marx Luthers polemischer und zugleich sachkundiger Protest gegen den Wildwuchs in der frühkapitalistischen Finanzwirtschaft. Seine Begeisterung ging so weit, dass er Luther angeblich einmal als «ersten deutschen Nationalökonom» bezeichnet hat.
Aber hat der erklärte Atheist Marx den frommen Theologen Luther wirklich verstanden oder hat der Revolutionär den Reformator nur für seine Kapitalismuskritik vereinnahmt? Landespfarrer Peter Mörbel wird seine Beobachtungen zur Lutherrezeption von Karl Marx am Beispiel von dessen Lektüre der «Vermahnung an die Pfarrherren wider den Wucher zu predigen» von 1540 erläutern und zur Diskussion stellen.
Zeit: 29. Oktober 2018 um 19:00 - 21:00
Ort: Ev. Kirchenzentrum «Die Arche», Akazienstraße 3, 53340 Meckenheim
Veranstalter: Evangelische Akademie im Rheinland, info@akademie.ekir.de
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