Die Parteienlandschaft in Deutschland erlebt einen strukturellen Umbruch, der sich mit der letzten Bundestagswahl fortgesetzt hat. Damit wird ein Prozess nachgeholt, der in anderen europäischen Ländern schon längst vollzogen wurde. Seit vielen Wahlen ist die Wahlbeteiligung rückläufig, verlieren die früheren «Volksparteien» CDU/CSU und SPD an Zuspruch und nimmt die Auffächerung des Parteiensystems zu. Der Umstand, dass in der Wahlberichterstattung immer nur die relativen Ergebnisse präsentiert und kommentiert werden, verschleiert diesen Vorgang. Anhand der Mitgliedschaft und Wählerschaft der Parteien seit Gründung der Bundesrepublik werden im Vortrag dieser Prozess dokumentiert und Theorien vorgestellt, die Erklärungen für diesen Vorgang liefern. Dazu wird auf Daten der Bundestagswahlen seit 1949 und ausgewählten Landtagswahlen zurückgegriffen.
Referent: Prof. a. D. Dr. Ulrich Menzel, Politikwissenschaftler, TU Braunschweig