ENTFÄLLT
Schon in der Antike bildeten sich auf dem Gebiet des heutigen Iran das achämidische und danach das sassanidische Großreich, die bedeutenden Einfluss auf die griechische Kultur ausübten und lange Zeit das Geschehen in der Region bestimmten. Die Entstehung des Islam im 7. Jahrhundert erreichte sehr bald Persien und dominierte fortan Kultur und Politik. Seit dem 17. Jahrhundert gilt es als eine Hochburg des schiitischen Islam. Mit dem Sturz des Schahs und die islamische Revolution in Ende der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts endete auch die persische Monarchie und beendete damit eine ganze Epoche.
Die USA, die den Schah und dessen autoritäres Regime unterstützt hatten, wurden nun zu den größten Gegner der neuen Machthaber, den Ajatollahs. Die Besetzung der US-Botschaft durch Anhänger der Revolutionsgarden und die monatelange Gefangenschaft der Botschaftsangehörigen zerrüttete die amerikanisch-iranischen Beziehungen vollends und machte beide Länder zu Gegnern. Eine vorsichtige Annäherung unter Präsident Barak Obama mit dem Abschluss eines Vertrags, der den Aufstieg des Iran zur Atommacht verhindern sollte, wurde durch die einseitige Aufkündigung des Atomabkommens durch Präsident Trump und dessen Parteinahme für Irans Todfeind Saudi Arabien wieder beendet. Ein Stellvertreterkrieg im Jemen, in dem die Huthi-Rebellen vom Iran und die formelle jemenitische Regierung von Saudi Arabien unterstützt werden, hat die Krise weiter verschärft und die globale Versorgung mit Erdöl angreifbar gemacht.
Zeit: 30. Oktober 2020 um 10:00 - 18:00
Veranstalter: Evangelische Akademie im Rheinland, info@akademie.ekir.de