Die Evangelikalen in den USA machen etwa ein Viertel der Bevölkerung aus. Mehr als drei Viertel von ihnen haben bei den Präsidentschaftswahlen 2020 Donald Trump gewählt. Auch in der Vergangenheit haben die streng gläubigen Christen in den USA immer wieder politischen und kulturellen Einfluss angestrebt. Schwangerschaftsabbrüche und die Rechte von Homosexuellen sind ihnen ein Dorn im Auge. Welche Ansprüche werden die Evangelikalen unter dem demokratischen Präsidenten Joe Biden geltend machen? Wird es Biden gelingen, Brücken zu bauen, auch zu radikal konservativen Christen, um die tiefe Spaltung des Landes zu überwinden? Brasilien unterscheidet sich von den USA politisch, kulturell und ökonomisch in vieler Hinsicht. Doch auch hier wächst der politische Einfluss der Evangelikalen. Mit ihrem konservativen Weltbild prägen sie die Werte vieler Brasilianer, zum Beispiel im Hinblick auf Familie, Sexualität, Geschlechterrollen. Evangelikale Prediger nehmen Einfluss auf das politische Wahlverhalten der Gläubigen. Die Wahl des umstrittenen Präsidenten Jair Bolsonaro in Brasilien, einem von der Corona-Pandemie stark gebeutelten Land, verdankt sich den Evangelikalen. Wir gehen im Gespräch mit Expert/innen der Frage nach, wie sich der Einfluss der Evangelikalen in den USA und in Brasilien als prägender Machtfaktor auf die Politik auswirkt – eine Debatte, die dazu anregen will, das Verhältnis von radikalem Christentum und Politik zu reflektieren.
Zeit: 27. Mai 2021 um 19:00 - 21:00
Ort: Evangelische Akademie Frankfurt, Römerberg 9, 60311 Frankfurt/M.
Veranstalter: Evangelische Akademie Frankfurt, office@evangelische-akademie.de
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