Seit den 1990er Jahren hat die extreme Rechte verschiedene Entwicklungsstufen durchlaufen: Von den «Baseballschlägerjahren» der versuchten Machtübernahme auf den Straßen und in den Kleinstädten über die parlamentarische Verankerung bis zu den aktuell zu erwartenden Demonstrationen im Winter 2022/23. Dem steht in Brandenburg eine abgestimmte Reaktion entgegen, die als «Brandenburger Weg» bezeichnet wird. Neben der unmittelbaren Reaktion auf die extreme Rechte hat sich die Gegenbewegung in den vergangenen Jahren auch intensiv mit Themen wie Antisemitismus, Rassismus und Antiislamismus auseinandergesetzt.
Die Tagung wirft zunächst einen Blick zurück an die Ausgangspunkte und relevanten Stationen des Rechtsextremismus in Brandenburg. Daran knüpft eine Analyse der zu erwartenden Bedrohungen und Konfliktlagen sowie der Frage an, wie mit ihnen umzugehen ist.
Teil des Brandenburger Weges ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Landes- und Lokalpolitik, Behörden, Polizei und dem im Toleranten Brandenburg zusammengeschlossenen Beratungs- und Aktionsnetzwerk.
Zu diesem Netzwerk gehören: das Mobile Beratungsteam und die RAA (Regionale Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie), um kommunale Strukturen und Schulen zu beraten; die Opferperspektive zur Sichtbarmachung und Unterstützung der Opfer rechter Gewalt; das Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit als Stimme und Aktionsplattform einer imaginierten brandenburgischen Mehrheit sowie der zivilgesellschaftlichen Akteure, die sich gegen Rechtsextremismus und für Demokratie und Vielfalt engagieren.
Diese Veranstaltung wird von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert.