Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel gilt gleichsam als Held des Protestantismus, weil er den lutherischen Glauben einführte und sich gegen seinen Vater wandte. Dieser, so diverse Darstellungen, versuchte den alten Glauben beizubehalten und verfolgte die Anhänger Luthers. Zum einen gelten diverse Aspekte dieser Sichtweisen als widerlegt, und zum anderen muss das Handeln der Fürsten stets in größerem Kontext betrachtet werden. Den Fürsten von Braunschweig-Wolfenbüttel gelang im Verlauf des 16. Jahrhunderts eine wesentliche Vergrößerung ihres Territoriums, wofür sie sich um die Unterstützung des Kaisers bemühten und diese auch erhielten. Ebenso schafften sie es, die Verwaltung zu straffen, die Verschuldung zu reduzieren und einen substantiellen Staatsschatz aufzubauen. Heinrich wie Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel waren beide nicht nur sehr erfolgreiche Herrscher, sondern sie verfolgten in vielem dieselbe Politik, die letztlich zur Unterwerfung der Kirche unter den Willen des Fürsten führte. Im Vortrag werden somit zunächst die Entwicklung des Fürstentums und der Weg bis zum Erlass der Kirchenordnung von 1569 nachgezeichnet, um dann nachfolgend die Einführung der erlassenen Normen zu untersuchen. Dr. Heike Pöppelmann
Zeit: 10. Mai 2017 um 19:00 - 21:00
Ort: Braunschweigisches Landesmuseum, Burgplatz 1, 38100 Braunschweig
Veranstalter: Evangelische Akademie Abt Jerusalem Braunschweig, 0531/120 54-0, sekretariat.thz@lk-bs.de
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