Die Ansätze für eine kooperative Weltordnung erodieren, globale Ungleichheit nimmt zu, Hoffnungen auf das Völkerrecht sind zurückgeworfen. Syrien steht für das Versagen der Staatengemeinschaft, Kriegsverbrechen und massenhafte Gräueltaten zu unterbinden. Annahmen im Westen, man könne mittels Militär Bürgerkriege eindämmen oder gar Demokratie erzwingen, haben sich nach den Erfahrungen in Afghanistan, im Irak und in Libyen als Trugschluss erwiesen. Auch deshalb wurde in Syrien lange nicht interveniert. Die Logik imperialer Realpolitik der Groß- und Regionalmächte gewinnt Oberhand. Russlands militärisches Eingreifen in der Ukraine und in Syrien fordern Deutschland und Europa in besonderer Weise heraus. Donald Trumps Wahl markiert eine Zäsur ins Ungewisse: Beendet «America first» die seit 1941 verfolgte Weltordnungspolitik der USA mit Protektionismus und neuer Hochrüstung?
Das Friedensgutachten ist das gemeinsame Jahrbuch der Institute für Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland. Nach der Vorstellung in der Bundespressekonferenz soll es in der Evangelischen Akademie kritisch diskutiert werden: Wie lassen sich Gewaltkonflikte unter diesen Bedingungen künftig bändigen? Welche Strategien und Instrumente taugen, um Gewaltexzesse zu verhindern und solidarisches und friedensförderliches Handeln auf den Weg zu bringen?
Zeit: 30. Mai 2017 um 18:00 - 20:00
Ort: Französische Friedrichstadtkirche, 10117 Berlin
Veranstalter: Evangelische Akademie zu Berlin, 030/203 55-0, eazb@eaberlin.de
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