Digitale Medien prägen die Kommunikationskultur. Ihr binärer Code verstärkt ein Denken in «ja – nein», «entweder – oder», «like – dislike». Dies trifft auf lebensweltliche Erfahrungen von Mehrdeutigkeit. Löst digitale Kommunikation diese Ambiguität auf? Oder kann sie hilfreich zu ihrer Wahrnehmung beitragen - und wenn ja, wie? Diese Fragen betreffen durch Verarbeitungs-Algorithmen weite Bereiche menschlichen Lebens.
Protestantische Theologie ruht selbst auf dualen Unterscheidungen von Un-/Heil, Leben/Tod, Gott/Mensch. Zugleich ist für sie die Logik des «sowohl – als auch» konstitutiv: Gott ist verborgen und offenbar, der Mensch Sünder und Gerechter.
Ziel der Tagung ist es, den protestantischen Beitrag zum öffentlichen Digitalisierungsdiskurs zu entfalten: Wie kann eine menschengerechte, ambiguitätssensible Kommunikation in Zeiten der Digitalisierung aussehen? Und wie verändern Digitalisierungsprozesse ihrerseits religiöse Kommunikation?