Die Corona-Pandemie hat hinter drängende Fragen der Sozialpolitik und der Sozialen Arbeit ein Ausrufezeichen gesetzt. Während (jungen) Menschen im Verlauf der Pandemie konkret geholfen werden musste, zeigten die zur Verfügung stehenden finanziellen sowie strukturellen Möglichkeiten und bestehende soziale Ungleichheiten Grenzen auf. Zugleich waren und sind das Mindestmaß der Gewährleistung der Kinderrechte wie auch der selbstverständlichen Aspekte eines demokratischen Miteinanders wie bspw. der Teilhabe an Entscheidungsprozessenbesonders empfindlich herausgefordert. Jedoch war auch vor der Pandemie keinesfalls alles gut und die Situation in den einzelnen Handlungsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe wie auch der Sozialen Arbeit im Allgemeinen nicht selten bereits angespannt. Kostendruck/-fixierung, Fachkräftemangel, Herausforderungen in der Ausbildung für die Berufsfelder, Fördermittelgrenzen, fehlende Strukturen etc. haben unzählige teils dringliche Stellungnahmen in den letzten Jahren hervorgerufen.
Mit dieser Veranstaltung stellen wir insbesondere die Gemeinwesenarbeit und Straßensozialarbeit in den Mittelpunkt:
• Auswirkungen politischer Entscheidungen in der Pandemiekrise insbesondere auf junge Menschen
• Bedarfslagen verschiedener Generationen im Gemeinwesen/Quartier
• Aktivierende Notwendigkeiten im fachlichen Handeln sowie politischen Grundlagenentscheidungen
• Betroffenenperspektiven und O-Töne junger Menschen
• Freiräume – geschützte Räume – Alltagsbewältigungsphänomen
• Settings distanzierter Sozialisation und Momente der Selbstwirksamkeit
Was hat uns die Pandemie offenbart, was uns noch nicht bekannt war? Welches Wissen über fehlende oder mangelnde Notwendigkeiten in der Stärkung von Kindern, jungen Menschen und Elternhäusern/Familien sowie Fachkräften wurde bestätigt? Woran konnten wir in den letzten Monaten erkennen, welche Bereiche und Prozesse bereits gut aufgestellt sind und was so bleiben sollte? Welche Perspektiven ermöglichen es politischen Entscheidungstragenden wie auch Fachkräften, aus den zurückliegenden Erkenntnissen tatsächliche Neuerungen folgen zu lassen?
Sie sind eingeladen, an diesem Austausch teilzunehmen und mitzuwirken. Es ist auch möglich, an nur einzelnen Veranstaltungen teilzunehmen.
Gesprächspartner:innen/Impulsgebende
• Eine Diskrepanzschilderung zwischen Bedarfslagen und Notwendigkeiten verschiedener Generationen in der Quartiersentwicklung und ausbleibenden politischen Entscheidungen
Prof. Dr. Peter-Ulrich Wendt, Hochschule Magdeburg
• Methoden, Teilhabe, positive Momente in Krisenhaften Situationen: Welche Impulse und Anregungen können Fachkräfte in Momenten des Kontrollverlustes junger Menschen mitgeben – und was nehmen diese positiv an?
Jannike Keil und Berna Kurnaz, Team «connect»,Verein zur Förderung akzeptierender Jugendarbeit e. V., Bremen
Veranstaltungsleitung
• Christian Kurzke, Studienleiter Jugend, Evangelische Akademie Sachsen
• Prof. em. Dr. phil Ronald Lutz, Fachhochschule Erfurt
• Prof.in Dr.in Nina Weimann-Sandig, Evangelische Hochschule Dresden
Zeit: 11. Juni 2021 um 10:00 - 12:30
Ort: Online-Veranstaltung
Veranstalter: Evangelische Akademie Sachsen, 0351/812 43 00
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