Brian Turner war Leiter einer Infanterie-Division im Irakkrieg und zählt zur ersten Generation der War Poets nach 9/11. Seine Gedichte sind in der New York Times und der Washington Post hoch gelobt worden, weil sie schonungslos und offen den Krieg beleuchten. Im Beschreiben des Schreckens zeichnet Brian Turner nicht nur Tod und Zerstörung, sondern sucht auch nach Zeichen von Menschlichkeit und Zivilisation, nach dem was überdauert oder eben auch nicht. So heißt es in dem Gedicht «Anschlag auf die Mutanabbi Street»: «Der Renaissance Bookstore / Himmelwärts quillt eine riesige Wolkensäule / gespeist vom Kitāb al-Aġānī / al-Isfahānīs Buch der Lieder, al-Khansās Elegien, / […] / religiösen Traktaten, Manifesten, Übersetzungen / von Homer, Shakespeare, Whitman, Neruda. / Buchseiten rollen ihre sich bräunenden Spitzen ein / in den blauen Zungen des Feuers, Vers um Vers / Steigen sie empor die langen Jahrhunderte über Bagdad / allen offenbar.»
Paul-Henri Campbell, deutsch-amerikanischer Schriftsteller, Übersetzer, Herausgeber und Theologe wird die Lesung moderieren.
VA-Ort : Stadtmuseum Dresden, Wilsdruffer Str. 2, 01067 Dresden, Eingang Landhausstraße
Kooperation: Städtische Museen Dresden, Literarische Arena e. V.
Zeit: 8. Oktober 2020 um 21:00 - 22:30
Veranstalter: Evangelische Akademie Sachsen, 0351/812 43 00
Zur Veranstaltung bei der Akademie