Seit Jahrhunderten bildet die Bibel eine Quelle der Inspiration in den Künsten; das gilt auch für Schriftsteller und Dichter – auch für solche, bei denen man es nicht auf Anhieb erwartet. Biblische Texte, Motive und Materialien wurden auf unterschiedlichste Weisen literarisch genutzt und gedeutet, so dass literarische Werke ihr jeweils eigenes Licht auf die Bibel warfen. Die Reihe möchte dies an ausgewählten Beispielen zeigen, jeweils im Anschluss an eine Betrachtung des rezipierten Bibeltextes.
Teil 3: Daniel und Belsazar
Das prominente Motiv in Daniel 5 ist das unheimliche Erscheinen der rätselhaften Schrift an der Wand. Die Frage nach deren Bedeutung führt zur Begegnung des lästerlichen babylonischen Königs Belsazar mit dem weisen Exilisraeliten Daniel. Es mag überraschen, dass in der Literatur vor allem die Gestalt Belsazar Interesse weckte.
Referentin: Prof. Dr. Karin Schöpflin, Hamburg
