Seit Jahrhunderten bildet die Bibel eine Quelle der Inspiration in den Künsten; das gilt auch für Schriftsteller und Dichter – auch für solche, bei denen man es nicht auf Anhieb erwartet. Biblische Texte, Motive und Materialien wurden auf unterschiedlichste Weisen literarisch genutzt und gedeutet, so dass literarische Werke ihr jeweils eigenes Licht auf die Bibel warfen. Die Reihe möchte dies an ausgewählten Beispielen zeigen, jeweils im Anschluss an eine Betrachtung des rezipierten Bibeltextes.
Teil 1 – Kain: Die Erzählung vom ersten Mord in der Menschheitsgeschichte (1. Mose 4,1-16) wirft eine Reihe von Fragen auf: Was ist das Motiv Kains? Wie ist es zu bewerten? Welche Rolle spielt Gott? Wie geht er mit dem Mörder um? Diese Fragen regten Autoren schwerpunktmäßig im 20. Jahrhundert zu eigenen literarisch gestalteten Antworten an.
Referentin: Prof. Dr. Karin Schöpflin, Hamburg