Am Anfang der Reformation steht eine Entdeckung: Martin Luther erkannte, dass er von Gott gerecht gesprochen ist, aus Gnade allein, ganz und gar ohne sein eigenes Dazutun. Er war aufmerksam geworden auf eine Wirklichkeit, über die er nicht verfügt, auch nicht durch religiöse Bußübungen. Wer auf die uns tragende Wirklichkeit aufmerksam wird, entdeckt immer wieder Neues und transformiert das Altbekannte in etwas Neues. Diese Erfahrungen machten und machen auch Künstlerinnen und Künstler. Indem sie die Wirklichkeit neu erschließen, transformieren sie sie zugleich. Die religiöse Reformation und das künstlerische Schaffen haben damit in der Transformation von Wirklichkeit eine Gemeinsamkeit. Die Wirklichkeit, die uns umgibt, ist nicht einfach statisch, sondern mit einer großen Dynamik versehen. Es gibt eine Dynamik der sozialen Welt, es gibt eine Vielzahl von Einflüssen aus der Umwelt und solchen aus der sozialen Welt. Deshalb ist es immer wieder von neuem notwendig, sich auf den Weg zu machen, auf Differenzen aufmerksam zu werden. Hiermit sind die Künste seit Beginn an beschäftigt. Jedes Kunstwerk ist Zeuge seiner Zeit. Die Verhältnisse werden in der Auseinandersetzung mit der Kunst flüssig, sie zeigen sich variabel. Einen unerschütterlichen Grund bieten weder die Künste noch ein Evangelium, das Zeitansage ist gegen alle Gewohnheiten, in denen Menschen sich einrichten. Die Ausstellung «reFORMation – transFORMation» sucht nach Spuren der Veränderung auch in unserer Gegenwart., Virtueller Rundgang: Die Austellung als Multimediastory
Zeit: 6. April 2017 um 19:00 - 21:00
Veranstalter: Evangelische Akademie im Rheinland, info@akademie.ekir.de
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