Die Erscheinungsformen des Antisemitismus sind umstritten, wie nicht selten an den Debatten über die Boykottbewegung gegen Israel (BDS), den Nahostkonflikt und das Ansteigen antisemitischer Gewalt zu sehen ist, nicht zuletzt in den Tagen der Kriegshandlungen in Gaza und Israel. Gerade die während dieser Tage aufgetretenen massiv aggressiven antisemitischen Angriffe lassen uns erneut fragen «Was tun?» und aber auch «Was denken?» über Ursachen und sogenannte Definitionen. Wichtig ist es, sich auch neben politischer Analyse den Erfahrungen zu nähern, die Juden und Jüdinnen in Deutschland in dieser angespannten Situation machen. Diese Erfahrungen müssen im Nachdenken Platz finden. Wir wollen vor diesem Hintergrund eine unregelmäßige Reihe starten. Sie beginnt schon unregelmäßig, weil sie mit einem Gespräch mit zwei deutschsprachigen Israelis beginnt, die die Situation in Deutschland und Europa sehr intensiv wahrnehmen und hier in Bildungsarbeit und wissenschaftlichen Kontexten unterwegs sind.
Am 16. Juni starten wir also mit Anita Haviv, Bildungsexpertin und Leiterin der Programmagentur Israel Encounter Programs sowie Autorin (z. B. «In Europa nichts Neues») und Kooperationspartnerin der Evangelischen Akademie zu Berlin. Sie wird mit Prof. Dr. Natan Sznaider sprechen, der sich sowohl in der Mbembe-Debatte zu Wort gemeldet hat als auch in der Debatte zu den Antisemitismusdefinitionen. Natan Sznaider lehrt als Professor für Soziologie an der Akademischen Hochschule in Tel Aviv.
Am 21. Juni geht es weiter. Informationen finden Sie hier: https://www.eaberlin.de/seminars/data/2021/kul/auf-der-suche-1/