Die digitalen Techniken werfen ein helles Licht auf ein Problem, das so alt ist wie die Menschheit: Wie verhalten sich das Virtuelle zu dem Realen? Die ersten Kulturzeugnisse der Menschheit, Figuren, Zeichnungen, sind über 30.000 Jahre alt, und schon hier fragt sich, welche Bedeutung das Virtuelle hat, das ihnen immer auch anhaftet. Ist das Virtuelle nur Phantasie, ist es ein Schatten des Realen, ist es die andere Seite des Realen oder gar das eigentlich Reale? In der Geschichte der Philosophie sind all diese Positionen vertreten worden.
Die modernen digitalen Techniken lassen das alte Problem in einem neuen Licht aufscheinen: Was geschieht, wenn Menschen miteinander ein aufwändiges Spiel spielen, das keinen definierten Anfang und kein definiertes Ende hat und sie über Jahre spielen? Wie viel Realität entsteht in diesen Spielen? Wie real sind Freundschaften, wenn sie auf Facebook gepflegt werden? Wie virtuell sind wiederum die Tagesgewinne oder -verluste von Derivatgeschäften an den Börsen, die von Computern gehandelt werden? Wie real ist ein Arbeitsvorgang, wenn er in einer Umgebung stattfindet, die man «Augmented Reality» nennt und die sich erst mit einer Datenbrille zeigt?
Immer mehr verschwimmen die Grenzen zwischen dem Realen und dem Virtuellen, die Zuordnungen werden schwieriger. Was bedeutet das für die Gesellschaft, für die Kultur der Zukunft?
Zeit: 29. März 2019 um 18:00 - 30. März 2019 um 18:00
Veranstalter: Evangelische Akademie im Rheinland, info@akademie.ekir.de
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