In der bundesdeutschen und europäischen Antisemitismusforschung spielen Theologie und Kirchengeschichte kaum eine Rolle. Sowohl die Wurzeln des säkularen Antisemitismus, wie auch Teile seiner Gegenwart sind aber religiös bestimmt. Damit kommen zentrale Motive, die das schwierige Verstehen von Antisemitismus möglich machen, nicht in den Blick. Sowohl die Wurzeln des säkularen Antisemitismus, wie auch Teile seiner Gegenwart sind aber religiös bestimmt.
Für die Theologie gilt, dass die Bearbeitung des Antisemitismus zentral ist für die Aufarbeitung von Gewalttraditionen, für ein Akzeptieren der Ambivalenzen im Glauben und für den Verzicht auf christliche Identitätsbildung durch Ab- und Ausgrenzung. Solche Motive sind auch im säkularen Antisemitismus virulent. Die Antisemitismusforschung müsste sich theologischen Fragen öffnen. Dann würde sichtbar, dass der säkulare Antisemitismus eine Form politischer Theologie ist. Die Tagung wird diesen Zusammenhang analysieren.
Die Tagung findet im Rahmen des EAD Projekts «Antisemitismus und Protestantismus – Verstrickungen, Beiträge, Lernprozesse» statt. Sie soll Expert*innen und fundiert Interessierte einladen, die diesem Forschungs- und Diskursdefizit abhelfen wollen.
Zeit: 24. Januar 2017 um 19:00 - 26. Januar 2017 um 17:00
Ort: Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder und Französische Friedrichstadtkirche
Veranstalter: Evangelische Akademie zu Berlin, 030/203 55-0, eazb@eaberlin.de
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