Die deutsche Gesellschaft erscheint bunter denn je, und immer mehr Gruppen melden ihren Anspruch auf Gleichberechtigung an. Sie wehren sich gegen Sexismus, Queerfeindlichkeit, Rassismus und Diskriminierungen aller Art. Sie bestehen auf einem öffentlichen Umgang, der jede herabsetzende Formulierung unterlässt, um die Ausgrenzung bestimmter Milieus zu vermeiden.
Ihnen stehen diejenigen gegenüber, die sich an der lauten Artikulation der Interessen einzelner Gruppen stören. In der Forderung nach einer von jeder Diskriminierung befreiten Sprechweise sehen sie eine moralische Überhöhung einzelner Ansprüche. Sie fürchten, dass die «Wokeness» bestimmter Milieus Teile der Bevölkerung ausgrenzt und den gesellschaftlichen Zusammenhang gefährdet.
Im Ziel, eine Spaltung der Gesellschaft zu vermeiden, sind sich beide Seiten offenbar einig. Aber warum wird dann diese Debatte so leidenschaftlich und teils wütend geführt? Wie lassen sich Brücken bauen? Darüber diskutieren die Grünen-Politikerin Sarah-Lee Heinrich, Sprecherin der Grünen Jugend, und Michael Roth, Professur für Systematische Theologie und Sozialethik an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Die Moderation übernimmt Elsa Koester («Der Freitag»).
Der Abend bildet den Auftakt zu einer neuen Reihe, die die Evangelische Akademie Frankfurt in Kooperation mit der Wochenzeitung «Der Freitag» organisiert. Unter dem Titel «Gegenlicht – Forum für Gegenwartsdiskurse» werden viermal im Jahr kontroverse Themen vertieft – in Diskussionen, die der Polarisierung öffentlicher Debatten einen konstruktiven Umgang entgegensetzen.
Zeit: 2. November 2023 um 18:00 - 20:00
Ort: Evangelische Akademie Frankfurt, Römerberg 9, 60311 Frankfurt/M.
Veranstalter: Evangelische Akademie Frankfurt, office@evangelische-akademie.de
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