Als Adbusting werden Aktionsformen bezeichnet, die Werbebotschaften im öffentlichen Raum durch satirisch-politische Botschaften ersetzen. Dies geschieht z. B. durch das gezielte Verändern oder Austauschen von Plakaten. Oft sind staatliche Organe – wie die Polizei und die Bundeswehr – oder kommerzielle Unternehmen Zielscheiben der Kritik.
Die deutschen Sicherheitsbehörden verfolgen diese Praxis vergleichsweise intensiv. Im Jahr 2018 stufte der Verfassungsschutz eine Adbusting-Aktion als «gewaltorientierten Linksextremismus» ein. Die politische Kunstform schaffte es in den Jahren zuvor sogar bis ins Gemeinsame Extremismus- und Terrorabwehrzentrum. 2019 durchsuchte die Berliner Polizei wegen eines ausgetauschten Plakats der Bundeswehr eine Wohnung. Dagegen wehrte sich die betroffene Person mit einer Verfassungsbeschwerde. Das Bundesverfassungsgericht beschäftigt sich nun mit dem künstlerisch-politischen Verändern von Werbung – kann die Beschwerde aber noch ablehnen.
Wie lässt sich diese Protestform juristisch einordnen? Ist Adbusting von der Meinungsfreiheit oder der Kunstfreiheit gedeckt? Welche staatlichen Reaktionen auf diese Form des Protests sind legitim und verhältnismäßig?
Im Gespräch mit Dr. Andreas Gutmann (Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Just Transitions und im Kassel Institute for Sustainability der Universität Kassel) blicken wir – mit einer juristischen Brille – auf diese Fragen und das Phänomen Adbusting.
Sie sind zu diesem Abendgespräch herzlich eingeladen!
Anmeldungen sind bis Mittwochabend, den 5. Juli 2023, möglich. Sie erhalten den Zugangscode zu dieser «Akademie online» am 6. Juli 2023 im Laufe des Vormittags per Mail zugeschickt. Am 6. Juli können Sie sich ab ca. 17.20 Uhr zuschalten, zuhören oder sich mit Fragen am Gespräch beteiligen. Die Veranstaltung beginnt um 17.30 Uhr.
Anmeldeschluss: 5. Juli 2023
Zeit: 6. Juli 2023 um 17:30 - 19:00
Ort: Online
Veranstalter: Evangelische Akademie Hofgeismar, claudia.bochum@ekkw.de
Zur Veranstaltung bei der Akademie