«Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei» – so heißt es in der biblischen Erzählung von der Erschaffung Adams und Evas. Aufeinander bezogen und voneinander angezogen, könnten die beiden in ein wunderbares Leben starten; die Voraussetzungen dafür sind paradiesisch. Aber es kommt anders, wo verbotene Früchte locken. Und so wird der «Sündenfall» – die Grenzüberschreitung des Menschen – in der Folge vor allem das Bild von Eva als das der Verführerin festlegen und wirkt bis heute, mit Blick auf weibliche (und männliche) Rollenzuschreibungen, nach. Im schlimmsten Fall wird Eva – Urbild der Frau – damit als Objekt männlicher Begierde entwürdigt. Die aktuelle #MeToo-Kampagne macht dies offenbar. Aber die biblische Literatur bewahrt glücklicherweise auch die ganz andere Perspektive: die der gleichberechtigten Beziehung und der Liebe auf Augenhöhe. So kann von der Wahrnehmung und Achtung der Schönheit des Gegenübers erzählt werden, wie es etwa im Hohelied Salomos in kaum zu überbietender Poesie erklingt.
Referenten: Sabine Dressler, Oberkirchenrätin EKD, Referat für Menschenrechte, Migration und Integration
Dieter Rammler, Akademiedirektor
Zeit: 20. März 2018 um 19:00 - 21:00
Veranstalter: Evangelische Akademie Abt Jerusalem Braunschweig, 0531/120 54-0, sekretariat.thz@lk-bs.de
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