Nach 14 Tagen Festival wird «Frankfurt liest ein Buch» an diesem Sonntagmittag beschlossen. Vielleicht wichtiger als jene zwei Wochen sind aber zwölf ganz andere Tage: Genau diesen Zeitraum umfasst nämlich Eva Demskis Roman «Scheintod», der im Mittelpunkt des Lesefestes steht. Diesen zwölf Tagen wird das Gespräch gewidmet sein, in dem wir auf «die Frau» blicken, die Hauptfigur des Buches. Am Anfang des Romans wartet der Tod: Der Ehemann, von dem die Frau seit Jahren getrennt lebt, ist plötzlich gestorben. Unklar sind die Umstände, denn der Mann hatte als Anwalt Kontakt zur RAF, zu Junkies, zu Strichern. Sogar die Frau selbst gerät zwischendurch ins Visier der Polizei. Also begibt sie sich trotz oder gerade wegen ihrer Trauer selbst auf Spurensuche. Nicht um die Aufklärung eines Falles geht es ihr jedoch, sondern darum, diesen Mann, der ihr einst so nahe war, noch einmal kennenzulernen. 1984 erschien «Scheintod» zum ersten Mal. Ob man den Roman als zeithistorisches Dokument einer aufgeheizten Ära liest, als berührende Liebesgeschichte oder als Studie einer trauernden Frau: Er hat in den vergangenen Jahrzehnten nicht einen Hauch seiner Wucht verloren.
Zeit: 18. Juli 2021 um 12:00 - 13:30
Ort: Evangelische Akademie Frankfurt, Römerberg 9, 60311 Frankfurt/M.
Veranstalter: Evangelische Akademie Frankfurt, office@evangelische-akademie.de
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