Inhaltsangabe
1525 fand die erste täuferische Glaubenstaufe statt. Parallel zum Bauernkrieg entstand eine Bewegung radikaler Nachfolgechristen. In sich heterogen und vielfältig wurden die „Täufer" zu einer reformatorischen Strömung, die die Wittenberger und die Schweizer Reformation befeuerte, durchkreuzte.
Für die Täufer stand der wörtliche Text der Bibel im Mittelpunkt, insbesondere die Lehre Jesu. Die Ablehnung der Kindertaufe, die Forderung nach völliger Waffen- und Gewaltlosigkeit für Christen, die zudem nicht selbst Obrigkeit sein sollten, die Verweigerung des Schwörens von Eiden, das Ideal des gemeinsamen Eigentums: All dies führte zu drastischen gesellschaftlichen Kollisionen im 16. Jahrhundert und in der Folgezeit.
Die Tagung führt von Thüringen in die Welt. Sie setzt bei der Entstehung der Bewegung sowie den frühen Reaktionen auf sie ein und zeichnet die politische Wirkungsgeschichte des täuferischen Nonkonformismus nach. Gefragt wird nach der bleibenden Relevanz der täuferischen Ethik von Gemeinsinn, Toleranz, Gewaltlosigkeit: Besonders danach, inwiefern heute „Christen rechtmäßig Kriege führen, in ihnen mitstreiten" dürfen, wie Art. 16 der Confessio Augustana in Abwehr der Täufer formuliert.
Begleitend ist die Fotoausstellung „Die Hutterer – Alter Glaube, neue Welt" zu sehen.
Zeit: 14. November um 14:30 - 15. November um 0:00
Ort: Tagungs- und Begegnungsstätte Zinzendorfhaus, 99192 Neudietendorf
Veranstalter: Evangelische Akademie Thüringen, moeller@ev-akademie-thueringen.de
Zur Veranstaltung bei der Akademie