Die christliche Erzählung vom Verrat Jesu durch seinen Jünger Judas Iskariot ist der Gründungsmythos für eine ganze Reihe an antijüdischen Bildern und Erzählungen, die sich jahrhundertelang im Christentum haben festsetzen können. Dabei lässt sich die Kreuzigungsgeschichte keineswegs eindeutig rekonstruieren. Sowohl literarisch als auch theologisch gab es in den letzten Jahren immer wieder Versuche, Judas Iskariot zu rehabilitieren und dabei eigene antijüdische Projektionen zu reflektieren. Auch Regisseur Rabah Ameur-Zaïmeche erzählt in seinem Film ganz anders vom Verhältnis zwischen Jesus und Judas. Er portraitiert sie als enge Gefährten, als Verbündete, als Freunde. Der Verrat – er bleibt aus. Und macht so Platz für andere Perspektiven.
«Der Fall Judas» kam 2015 in die Kinos und wurde noch im selben Jahr auf der Berlinale mit dem Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet. Eine Veranstaltung im Rahmen der Filmreihe «GegenBilder: Kino gegen Antisemitismus». Die Reihe wird organisiert vom Verein «Film ab! In Dessau» und dem Projekt «Bildspuren» der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt, in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Sachsen-Anhalt.
Info: Keine Anmeldung erforderlich.
Zeit: 9. Oktober 2023 um 19:00 - 20:30
Ort: KIEZ Kino, Bertolt-Brecht-Straße 29a, 06844 Dessau-Roßlau
Veranstalter: Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt
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