Zwei Jahre, nachdem die Taliban die Macht in Afghanistan übernommen haben, stockt die Aufnahme besonders gefährdeter Afghan*innen in Deutschland immer noch. Trotz des Bundesaufnahmeprogramms bleiben viele ehemalige Ortskräfte deutscher Ministerien und Nichtregierungsorganisationen in großer Gefahr. Auch in Mali und im Sudan haben Ortskräfte für deutsche Ministerien gearbeitet. Was geschieht mit ihnen?
Der 2. Ortskräftekongress erweitert die Perspektive: Neben ehemaligen afghanischen Angestellten deutscher Behörden rücken auch Ortskräfte in Mali und im Sudan in den Blick, deren Situation derzeit oft unklar ist. Deutschland ist hier verantwortlich, ebenso wie in Afghanistan. Nicht nur die Bundeswehr, sondern auch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ist ein wichtiger Akteur weltweit, der Ortskräfte rekrutiert. Verantwortung trägt aber auch die Europäische Union: Für die EU-Polizeimission, die zum Aufbau einer nachhaltigen zivilen Polizeitruppe dienen sollte, wurden ebenfalls afghanische Ortskräfte angestellt.
Wir werden ehemaligen Ortskräften einen Ort der Vernetzung und des konstruktiven Austauschs mit deutschen Behörden, Ministerien und Parlamentarier*innen zur Verfügung stellen. Dabei sollen nicht nur der Status quo, sondern auch Lösungsansätze diskutiert werden. Ein Resettlement-Programm für Ortskräfte und Best-Practice-Beispiele in anderen NATO-Staaten sollen besprochen werden.
Wir freuen uns auf dem Podium u.a. die Wehrbeauftragte der Bundesregierung Eva Högl und eine Vielzahl von Abgeordneten des Deutschen Bundestags begrüßen zu können. Einen musikalischen Beitrag wird der Pianist Igor Levit leisten.
Der Kongress wird in Kooperation mit dem Patenschaftsnetzwerk Afghanische Ortskräfte, Förderverein PRO ASYL und Deutschen BundeswehrVerband durchgeführt.
Zeit: 12. August 2023 um 8:00 - 19:30
Ort: Französische Friedrichstadtkirche, 10117 Berlin
Veranstalter: Evangelische Akademie zu Berlin, 030/203 55-0, eazb@eaberlin.de
Zur Veranstaltung bei der Akademie