Innovationsprojekt
Geht’s noch?
Partnerschaftlich in der Gestaltung neuer Verständigungsorte in Ostdeutschland

Bild: Hans G. Oberlack, Bushaltestelle Dorfstraße Dubro 2021 N, Zuschnitt von EAD, CC BY-SA 4.0
Das Projekt „Geht’s noch?“ zielt auf die Gestaltung neuer Dialogräume sowie auf die Konzeption und Weiterentwicklung innovativer Gesprächsformate in Ostdeutschland. Lokale Akteure wie Bürgermeister*innen, Gemeinderatsmitglieder oder die Polizei treten mit Bürger*innen und Zivilgesellschaft in Austausch, um über drängende Probleme und Konflikte vor Ort zu diskutieren. Übergeordnet sollen erfolgreiche Ansätze aufbereitet und aus ihnen ein flexibel einsetzbares Begleitstrukturkonzept für politische Dialoggespräche entwickelt werden.
Projektprofil
Demokratie lebt von Teilhabe, Austausch und der gemeinsamen Aushandlung von Lösungen. Blickt man auf die derzeit stattfindenden, tiefgreifenden Transformationsprozesse, dürfte es eigentlich nicht an Themen mangeln, über die es sich zu reden und zu diskutieren lohnte. Ganz gegenteilig scheinen Menschen mit unterschiedlichen Ansichten jedoch immer seltener ins Gespräch zu treten: Zum einen fehlt es bisweilen an passenden Orten und Gelegenheiten, zum anderen verspricht die Bestätigung durch die eigene Filterblase Orientierung, wohingegen die Konfrontation mit anderen Meinungen unbequem sein kann. Daraus resultieren gesellschaftliche Polarisierung und Unverständnis gegenüber anderen Positionen, deren Akzeptanz es für eine demokratische Konfliktbewältigung jedoch zwingend braucht. Besonders ausgeprägt zeigen sich diese Tendenzen in den ostdeutschen Bundesländern.
Das Projekt „Geht’s noch? Partnerschaftlich in der Gestaltung neuer Verständigungsorte in Ostdeutschland“ möchte dieser Entwicklung entgegenwirken und geht auf die Suche nach neuen Orten und Formen der Verständigung: Vier Evangelische Akademien erproben jeweils unterschiedliche Ansätze, mit denen sich Dialogräume und Gesprächsformate in Ostdeutschland erschließen lassen. Die vor Ort vorhandenen Transformationserfahrungen und -kompetenzen sollen dabei eingebunden werden, um auf regionale Bedürfnisse einzugehen und passgenaue Lösungen zu finden.
Neben der Erprobung neuer Methoden zu Bürger*innendialogen und politischen Gesprächen stellt sich die Frage, wie der Sozialraum der Menschen aktiv in das Bildungssetting einbezogen werden kann. Konfliktbehaftete lokale und regionale Themen sollen nicht an abstrakten Orten ohne persönlichen Bezugspunkt behandelt werden, sondern dort, wo sie auf die Lebensrealität treffen. Darüber hinaus geht es um die Neukonzipierung, Weiterentwicklung und Verbreitung bewährter Dialogformate wie den Bubble-Crasher-Ansatz oder das Sachsensofa. Stets sollen lokale Akteure einbezogen werden, wie z. B. Kirche, Verwaltung, Polizei, Wissenschaft oder die Verbände der Kinder- und Jugendhilfe.
Die Umsetzung des Projektes erfolgt durch vier Evangelische Akademien schwerpunktmäßig in den Bundesländern Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen unter Koordination des Dachverbands Evangelische Akademien in Deutschland e. V. (EAD). In gemeinsamen Vernetzungstreffen tauschen die beteiligten Akademien und Kooperationspartner ihre Erfahrungen kontinuierlich aus, um einen nachhaltigen Transfer der Erkenntnisse zu gewährleisten. Mit fortschreitender Projektlaufzeit werden Best-Practice-Ansätze aufbereitet. Ziel ist hierbei die Entwicklung eines flexiblen einsetzbaren Begleitstrukturkonzeptes für politische Dialoggespräche. Die im Projekt erarbeiteten Materialien stehen zukünftig auf dieser Seite zur Verfügung und werden ebenso auf Fachtagungen, Weiterbildungsveranstaltungen und Workshops mit Multiplikator*innen vorgestellt. Informationen hierzu finden sich künftig ebenfalls an dieser Stelle.
Bildnachweis:
Hans G. Oberlack, Bushaltestelle Dorfstraße Dubro 2021 N, Zuschnitt von EAD, CC BY-SA 4.0
Projektumsetzung vor Ort
Ansprechpartner*innen
Projektkoordination und Projektassistenz in der Geschäftsstelle der EAD
© HS Koblenz
Nolte, Felix
Projektkoordinator „Geht’s noch? - Partnerschaftlich in der Gestaltung neuer Verständigungsorte in Ostdeutschland“, Geschäftsstelle Evangelische Akademien in Deutschland e. V.
Zum Profil© Vanja Obad
Dr. Ruoff, Alexander
Sachbearbeitung politische Bildung, Projektassistenz, Geschäftsstelle Evangelische Akademien in Deutschland e. V.
Zum Profil
Projektgruppe (weitere folgen)
Förderung
Gefördert wird das Projekt durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
Laufzeit: 01.01.2025 – 31.12.2028