Evangelische Akademien Deutschland
31. Juli 2017 | Evangelische Jugend in Sachsen Landesjugendpfarramt

BLEIB MAL ANDER5

Luthers Kinder beim Bietz! 2017


Die Evangelische Jugend Leisnig-Oschatz hat bereits zum fünften Mal das Jugendfestival Bietz! in Pappendorf auf die Beine gestellt. Acht volle Tage geprägt von Gemeinschaft, Konzerten, Gebet, Gottesdiensten, Workshops und jeder Menge Spaß und Action.

In zwei Workshops mit 15 – 20 Teilnehmenden ging es am Dienstag und Donnerstag um Möglichkeiten eine jugendgerechteren Politik. Besonders spannend war dabei der Altersunterschied der Teilnehmenden in den Gruppen. So wurde intensiv über komplexe Ausbildungskonzepte und -anforderungen mit vergleichsweise geringer Vergütung im Freistaat diskutiert und im nächsten Satz ging es um starre BAföG-Bemessungsgrenzen und die Herausforderungen, wenn die eigenen Eltern an der Berechnungsgrenze liegen.

Pappendorf gehört zur Gemeinde Striegistal in Mittelsachsen. Hier ist der ländliche Raum mit Händen zu greifen. Die A4 mäandert wie die Große Striegis durch die ausnehmend schöne Landschaft. In knapp 40 Autominuten gelangt man über die Autobahn nach Dresden. Schade allerdings, wenn man nur ein Moped hat. Mit der Simme geht es schwerlich über die Autobahn. Aber bis in den nächsten Jugendclub geht es schon! Wenn die Jugendlichen dort nicht bloß „saufen und rauchen“ im Kopf hätten. Warum gibt es eigentlich keine „anderen Jugendclubs auf dem Land“? Räume die durch eine Fachkraft betreut oder wenigstens einmal in der Woche besucht werden. Ein*e Ansprechpartner*in um Projekte und Aktionen für das eigene Dorf oder die eigene Region zu entwickeln und die „Leute, die noch was wollen“ in der Region zu halten.

Dafür wäre auch ein passenderes ÖPNV-Konzept hilfreich. Die eigene Energie geht sonst grundlos aber frustvoll in das Pflaster der Bushaltestelle, wenn man nach der 6. Stunde noch weitere 45. Minuten auf den Bus warten muss. Vielleicht wären auch Anrufbusse wie in Anhalt/Bitterfeld und Wittenberg hilfreich! Momentan fahren hier große, oft sehr leere Busse zu herausfordernden Zeiten. Das ist hilft weder der Umwelt noch den Menschen.

Was allerdings hilft ist Zusammenhalt und Solidarität. Das wurde auch bei den gemeinsamen Übungen sehr deutlich. So schrieb eine Teilnehmerin am Ende:
„#lutherskinder sein bedeutet für mich heute: Dort zu helfen, wo man mich braucht!“

 

Kontakt: Jan Witza