Als Sören Kierkegaard im Jahre 1849 seinen Essay «Die Krankheit zum Tode» fertigstellte, ahnte er wohl nicht, mit welcher Präzision er darin die geistige Pathologie der damals gerade erst dämmernden Moderne zur Sprache gebracht hatte: die Verzweiflung, die daraus resultiert, dass es dem Menschen nicht mehr gelingt, ein stimmiges Verhältnis zu sich selbst zu finden und in deren Folge Egozentrik oder Depression wuchern. Damit liefert Kierkegaard nicht nur einen epochalen Beitrag zur philosophischen Anthropologie. Er bietet uns darüber hinaus einen hilfreichen Schlüssel zum Verständnis der modernen Kultur und Gesellschaft.
Wir lesen und diskutieren ausgewählte Passagen aus «Die Krankheit zum Tode» und aktualisieren sie für die Welt von heute.
Zeit: 30. November 2018 - 2. Dezember 2018
Veranstalter: Evangelische Akademie Hofgeismar, claudia.bochum@ekkw.de