Seit über 70 Jahren selbst vom Krieg verschont, rücken die Krisenherde aller Welt immer dichter an unsere Lebenswirklichkeit heran: Die Menschen – Kinder, Jugendliche und Erwachsene –, die in großer Zahl zu uns fliehen, konfrontieren uns mit unvorstellbaren Erfahrungen von Not und Leid. Weil sie ihre Geschichten erzählen. Weil sie Stresssymptome bis hin zu manifesten Krankheiten entwickeln. Weil sie auf unser Verständnis und unsere Hilfe angewiesen sind.
Ein solches Ausmaß der Auswirkungen von Krieg und Gewalt, von Flucht und Vertreibung gab es hierzulande zuletzt nach dem Zweiten Weltkrieg. Die meisten Betroffenen schwiegen, blieben ihr Leben lang belastet und traumatisiert – mit Folgen bis in die Generation ihrer Kinder und Enkelkinder. Gab es damals kaum Hilfsangebote, so verweisen die Entwicklungen in der Hirnforschung und Psychotherapie heute auf ein weites Spektrum von Methoden, dem Stress und der dauerhaften Überforderung aktive Bewältigungsstrategien entgegen zu setzen.
So hat Professor Thomas Loew von der Universität Regensburg – gemeinsam mit Beate Leinberger – ein Curriculum zur Ausbildung ehrenamtlicher Laienhelfer/-innen entwickelt, die anschließend als «TraumaHelfer» geflüchteten Menschen bei der Bewältigung ihrer Erfahrungen zur Seite stehen. Über Chancen und Grenzen dieser und anderer Methoden wollen wir informieren und mit Ihnen darüber diskutieren. Auch die aktuellen Hilfsangebote im Landkreis Wittenberg und weitere Planungen werden Thema sein.
Eine Veranstaltung des CAMPUS WITTENBERG e. V. mit der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt e. V. und der Salus gGmbH Fachklinikum Bernburg
Zeit: 25. April 2017 um 18:00 - 20:30
Veranstalter: Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt
Zur Veranstaltung bei der Akademie